VHS: Demokratische Orte des Lernens
Die Volkshochschulen verstehen sich seit ihrer Gründung als demokratische Orte des sozialen und politischen Lernens. Das Programmangebot des Fachbereichs „Politik – Gesellschaft – Umwelt“ umfasst sowohl politische, soziale, ökonomische, ökologische, rechtliche als auch geschichtliche, psychologische und pädagogische Themen. Bildung für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung und Globales Lernen sind wesentliche gesellschaftliche Aufgaben. Ein besonderer Stellenwert kommt dabei der politischen Bildung zu, die weder Belehrung noch Parteipolitik verfolgt und die allgemeines Engagement für demokratische Werte, Menschenrechte und gegen Fundamentalismus fördert. In den angebotenen Lernräumen können Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenzen erfahren und entwickelt werden. Die Volkshochschulen halten hier ein breites Angebot zur Information, Diskussion und zum aktiven Handeln vor.
Die Veranstaltungen sind geprägt durch offenen Gedankenaustausch zwischen engagierten Menschen, in sachlichen und kontroversen Diskussionen, zur gemeinsamen Erarbeitung von Kenntnissen und Hintergrundinformationen, mit spannenden und kreativen Methoden.
Der Präsident des Deutschen Städtetages, Michael Lewe: „Die Volkshochschulen können wirksam dazu beitragen, Aufklärungsarbeit gegen Rassismus und Diskriminierung zu leisten, die Demokratie zu fördern und den politischen Diskurs vor Ort mitzugestalten.“
232-20604 „Das größte Wunder ist die Wirklichkeit“ - Leben und Werk von Franz Radziwill Kunstvördrag - Vortrag Plattdeutsche Tage 2023
Beginn | Mi., 04.10.2023, 19:30 - 21:00 Uhr |
Kursgebühr | 8,00 € |
Dauer | 1 X |
Kursleitung |
Dr. Hans Thomas Carstensen
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Bemerkungen | Abendkasse - Keine Ermäßigung In Kooperation mit dem Heimatbund Stormarn. Im Rahmen der 21. Plattdeutschen Tage für Stormarn 2023. |
„Das größte Wunder ist die Wirklichkeit“
Leben und Werk von Franz Radziwill
Der Bremer Maler Franz Radziwill (1895 - 1983) gilt als der große Außenseiter
der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Der gelernte Maurer hatte anfangs
nach dem Vorbild Chagalls im Stil eines poetisch-märchenhaften
Expressionismus gemalt. Doch als er 1923 ins Nordseebad Dangast zieht, ändert
er seine Bildsprache radikal: Jetzt entstehen scheinbar wirklichkeitsnahe
Landschaftsbilder, die aber auf den zweiten Blick eine übernatürliche und fast
magische Ausstrahlung besitzen – „Drohend vertraute Welten“.
Den Vorwurf, im provinziellen Dangast mit seiner Realitätstreue den
künstlerischen Anschluss zu verlieren, ließ Radziwill von sich abprallen. Für ihn
bildete die Wirklichkeit das eigentliche Mysterium des Daseins, und er befand
sich im schillernden Zentrum der Malerei: „Der farbigste Teil der Welt liegt
zwischen Norwegen und Rotterdam, und Dangast liegt genau in der Mitte - da
ist es am allerfarbigsten!“
„Dat grötste Wunner is de Wirklichkeit“
Leven un Wark vun Franz Radziwill
De Moler Franz Radziwill (1895 - 1983) is in eenfache Verhältnisse
plattdüütsch in de Wesermarsch groot wurrn un hett eegentlich Murer leert.
Awers all fröh faszineerte em de Molerie, un he molt poetische Billers in
expressionistische Maneer. As he denn 1923 no Dangast an de Nordsee
umtrukken is, verännert he sien Bildsprook radikal. Sien realistische
Landschaftsbillers kriegn nu een magische Utstrohlung, denn för Radziwill is de
Wirklichkeit dat eegentliche Mysterium in unse Leven, un he weer meern in‘t
schillernde Zentrum: „De farbigste Deel vun de Welt liggt twüschen Norwegen un Rotterdam, un Dangast liggt genau in de Meern - dor is dat am buntesten!“
In Kooperation mit dem Heimatbund Stormarn. Im Rahmen der 22. Plattdeutschen Tage für Stormarn 2023.
Der Hamburger Kunsthistoriker Dr. Hans Thomas Carstensen hat bei Martin Warnke über Rembrandts Beziehungen zum Judentum promoviert. Er ist in ganz Deutschland unterwegs als Erzähler von Kunstgeschichten, in denen Leben, Werk und historisches Umfeld großer Künstler als spannende Geschichte präsentiert werden. Mittlerweile hat er fast 2000 Vorträge gehalten.
Kursort
Stadthaus, Raum 6 / Saal
Am Markt 4
22941 Bargteheide